Das erste Jahr war besonders schwierig. Die Währungsreform im Dezember 1947 hatte für viele Verlage katastrophale Auswirkungen, da das eingeschränkte Papierkontingent nur knapp bemessen und von den Besatzungsmächten kontrolliert verteilt wurde. Die Folgen dieser großen Krise auf dem österreichischen Buchmarkt war, dass die Buchproduktion im belletristischen Bereich von über 1000 Titeln im Jahr 1947 im folgenden Jahr auf etwa 600 Titel zurückfiel. Dem Verlag des ÖGB gelang es diese Krise durch vernünftiges Agieren und Geschick zu überstehen.
Die Bücher und Broschüren, die der ÖGB-Verlag nun zu publizieren begann, dienten vornehmlich der Information und Weiterbildung von Betriebsrät:innen und Gewerkschaftsfunktionär:innen, aber auch der Bildung der breiten Arbeitnehmer:innenschaft.
Schon 1946 erschien als Broschüre das „Angestelltengesetz“ von Friedrich Hillegeist (dem Vorsitzenden der Gewerkschaft der Angestellten in der Privatwirtschaft und Nationalrat) in erster Auflage in 36.000 Exemplaren „zum Preise von S 0,60“. Bereits 1953 ging das Standardwerk „Angestelltengesetz“ in die 4. Auflage (5000 Exemplare zum Verkaufspreis von S 7,80).